Wie schon im Beitrag von Bangkok berichtet, fuhren wir mit einem Nachtzug und einem Minivan in den Khao Sok Nationalpark. Genauer gesagt, hatten wir für die nächsten zwei Tage eine Unterkunft auf dem Khao Sok Lake, mitten im Dschungel auf dem Wasser - unsere "floating rafthouses".
Mit dem Minivan machten wir auf dem Weg noch einen Zwischenstopp, um den Felsen anzuschauen, der wie ein Herz geformt ist ❤️ Um die beste Aussicht auf den Felsen zu haben, musste man sich auf eine große Hängebrücke stellen. Eine ca. 2 Meter breite Brücke, die für 30 Personen ausgelegt war...zumindest wenn man der Beschilderung glaubte. Für Sophia und andere Gruppenmitglieder nicht gerade die sicherste Variante, den Felsen zu betrachten. Zum späteren Gruppenfoto trauten sich dann aber alle und man musste ja auch mal über seinen Schatten springen🏃🏽♀️ Das wurde dann gleich bestraft 😅, denn ein Motorrad mit Beiwagen (Breite ca. 1,80 Meter) fuhr auf die Brücke und wollte an uns vorbei und wir hatten keine andere Möglichkeit, als uns auf die äußersten Pfeiler zu stellen und das Wackeln einfach nicht so wahrzunehmen. War ich wieder froh, als ich festen Boden unter den Füßen hatte.
Danach ging die Fahrt dann weiter! Am Khao Sok Lake angekommen ging es auf ein Longtailboot. 🚣♂️ Schon die einstündige Bootsfahrt war einfach nur atemberaubend. Man hätte von jedem Spot ein Bild machen können und das Foto wäre Postkartenreif gewesen. 🏞 Hier genossen wir die Aussicht, ließen erstmal alles auf uns wirken und waren einfach nur glücklich.
Wie man auf den Bildern erkennen kann, hatten wir an diesen Tagen wirklich nur einen Steg, das kleine Häuschen und eine größere Plattform, wo es Essen und Trinken für uns gab. Am Anfang vielleicht ein bisschen Angsterregend, aber eigentlich total entspannend. Unser Zimmer war mit einer Matratze auf dem Boden, einem Klo und einem Duschschlauch ausgestattet und es gab nur Strom von 18 Uhr abends bis 6 Uhr am Morgen. Sehr minimalistisch, doch braucht man mehr? Für die nächsten zwei Tage auf jeden Fall nicht. 🤷🏽♀️😎 Erstmal in Badekleidung geschmissen ging es in das Wasser und auf eine kleine Kanutour über den See. Kevin traute sich mit ein paar anderen aus unserer Gruppe sogar sehr weit hinaus und sie gingen sogar auf eine kleine Insel. Nachdem sich aber einer unserer Gruppe den ersten Blutegel eingefangen hatte, ging es auch schnell wieder zurück. Am Abend hatten wir die Möglichkeit mit dem Boot nochmal eine Ausfahrt zu machen, um den Sonnenuntergang zu erleben. 🌄 Nach dem Abendessen saßen wir noch ein bisschen zusammen und spielten unzählige Runden UNO. Denn unsere süße Susi (Tourguide) liebte das Spiel, wir mussten sehr viel lachen und mit ihr wurde es nie langweilig.
Danach ging es dann in unser Häuschen. Eingesprüht mit NoBite und stinkend wie ein Chemieunternehmen ging es unter unser Moskitonetz. Nachdem sich dann auch der erste Gecko in unser Häuschen verirrte und ich mir unzählige Gedanken machte, da es hier ein Malariagebiet ist, vielen wir mit ein bisschen geschunkel nach einiger Zeit tief in den Schlaf.
Um 6 Uhr morgens klingelte unser Wecker und sogar das war hier etwas Besonderes. Man wachte nämlich von den vielen Dschungelgeräusche. (Insekten, Affengeschrei und andere undefinierbare Geräusche) auf. Da war man dann schon irgendwie beruhigt, dass zwischen uns und dem Dschungel noch das Wasser lag. Naja, auf ging es dann zum Sonnenaufgang mit Ausschau nach den wilden Affen 🐒
Danach genossen wir noch unser Frühstück bevor es auf zu unserer Dschungelsafari ging. Ich hatte wirklich ein bisschen Respekt vor dem ganzen und wir wussten auch alle nicht wirklich, was auf uns zukommen wird. Unsere Tourguides veräppelten uns nämlich immer wieder, wenn wir Ihnen dazu Fragen stellten. Eine unserer Gruppe blieb sogar zuhause, da sie in den Erfahrungsberichten so viel über große Spinnen und Schlangen gelesen hatte - na toll, jetzt war ich der einzige Schisser! 😝 unser Dschungelguide versuchte dann positiv auf mich einzureden, in dem er meinte, dass es in diesem Teil des Dschungels auf jeden Fall keine Tiger gäbe - Danke 😅!
Naja, ich hatte jetzt keine andere Wahl, wollte es mir nicht entgehen lassen und bezahlt hatten wir dafür natürlich auch! Also los geht’s! Auf kleinen Wegen durch Gestrüpp, Lianen und Palmen begann unsere Tour. Wir waren wirklich schon nach fünf Minuten heil froh, dass wir als einzige unsere festen Wanderschuhe anhatten, denn es ging durch Schlamm, Flüsse, die bis zur Hüfte gingen (bei Sophia 😄) und der ein oder andere von unserer Gruppe sah danach wirklich aus wie bei einem Schlammhindernislauf 😆
Die Wandertour war wirklich schön und idyllisch, doch die Hitze machte einem schon ganz schön zu schaffen. Irgendwann kamen wir an einer kleinen Bucht mit einem Felsvorsprung und einem Wasserfall an. Hier konnte man von einem ca. zwei Meter hohen Felsen einen Klippensprung in ein ca. zwei Meter großes Wasserloch machen. Es sah wirklich gefährlich aus, doch Kevin wollte gegen meinen Willen, es unbedingt ausprobieren. Da einmal ja nicht gereicht hat, musste er es natürlich noch fünf mal mehr machen und hat mir damit ganz schöne Sorgen bereitet. Als dann alle gesprungen sind und zum Glück bei niemanden etwas passiert ist, machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Denn nach dem Mittagessen stand schon unsere nächste Tour an. Wir verlassen den See und gehen in mitten des Khao Sok Nationalparks. Auf dem Weg besuchten wir noch den Affentempel. Kevin fütterte die Tierchen fleißig und gewann sich damit den ein oder anderen neuen Freund dazu 😊
Angekommen in unserem neuen Zuhause für eine Nacht. Das Khao Sok Dschungel Village - Ein kleines Häuschen im Nichts auf Stelzen.
Kevin machte gleich nachdem wir angekommen sind noch eine Waterdippingtour auf einem Schwimmreifen durch einen fließenden Fluss. Dabei entdeckten sie auch die ein oder andere Schlange und eine unserer Gruppe wurde sogar von einem Tierchen in den Zeh gebissen.
Am Abend trafen wir uns alle in einer Reggaebar und genossen die Musik bei ein paar Spielen und Cocktails. Auf unserem Heimweg waren die Insekten im Umkreis wirklich so laut, dass sie manchmal sogar unsere Unterhaltung übertönten.
Am nächsten Morgen stand ich mit einem sehr unguten Gefühl auf, ich war nicht ganz fit und hatte drei riesengroße Stiche am Körper. In meinem Kopf spielten sich schon ganz schön blöd Szenarien durch. Zum Glück hatten wir aber nicht so viel Zeit zum Nachdenken, da früh am Morgen die Reise nach Koh Phi Phi anstand. Einfach mal positiv denken, in Deutschland macht man sich auch keine Gedanken über einen Schnakenstich.
Die Zeit im Dschungel war wirklich etwas ganz anderes für uns und irgendwie war hier alles noch so unberührt und besonders, dass man manchmal erst im Nachhinein realisiert, was man da gesehen und gemacht hat. Trotzdem freuten wir uns jetzt riesig auf die bekannte Insel und ein bisschen mehr Zivilisation 👍🏼😊