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Franz Josef - kein deutscher Name, sondern ein Gletscher

Nachdem es während unserer Busfahrt durchgehend geregnet 💧hat und wir viele Geschichten über die Westküste Neuseelands erfahren hatten, kamen wir am Abend in dem kleinen Örtchen Franz Josef an. Über den Ortsnamen mussten wir echt erstmal ein bisschen schmunzeln, aber das Dörfchen ist nach dem Gletscher „Franz Josef Glacier“ benannt.

Durch den bekannten Gletscher steht dieser Ort in jedem Reiseführer und Reiseblog und wir erwarteten ein richtiges Touristenörtchen. Dass der Ort aber nur ca. 500 Einwohner hat, überraschte uns. Blöderweise gab es hier nicht mal einen richtigen Supermarkt, sondern nur ein „kleines Lädchen“, wo alles doppelt so teuer war. Das ist übrigens eine Sache, die uns auf der Reise durch Neuseeland öfters aufgefallen ist und wir nicht so erwartet hatten. In vielen „Touristenorten“ besitzen sie keine richtigen Supermärkte. Selbst in Queenstown gibt es im Stadtzentrum nur einen kleinen Shop und man müsste ein bisschen außerhalb der Stadt mit dem Bus fahren, um richtig einkaufen zu können. Unsere Busfahrer achteten allerdings immer darauf, dass wenn auf der Strecke ein „Pak n‘ Safe“ oder ein „Countdown“ waren, wir dort anhielten und einkaufen konnten. Glücklicherweise hatten wir das auch auf dem Weg nach Franz Josef in Greymouth gemacht.

Der Franz-Josef-Gletscher ist bekannt für seine eindrucksvollen Landschaften. Der Fox- und der Franz-Josef-Gletscher schlängeln sich von den Bergen hinab in einen Regenwald, was sie besonders leicht zugänglich für Besucher macht. Seit dem 18. Jahrhundert haben allerdings beide Gletscher etwa 20 Prozent ihrer Größe eingebüßt. 😨 Schuld daran ist natürlich der Klimawandel...Beide Gletscher tauen mit einer solchen Geschwindigkeit, dass es für Touristen die letzten Jahre zu gefährlich geworden ist, sie zu besteigen.

Seit 2012 gibt es hier also keine geführten Klettertouren mehr auf den Franz-Josef-Gletscher. Die einzige Möglichkeit, einen Fuß auf die Naturwunder zu setzen, besteht mittlerweile darin, den sogenannten „Heli-Hike“ zu buchen um mit einem Hubschrauber hinaufgeflogen zu werden.

Viele Reiseveranstalter bieten hier nicht nur geführte Gletscherwanderungen, sondern auch Rundflüge an. 

Ein bisschen traurig waren wir schon darüber, nicht an dem Gletscher wandern zu können und fanden die Idee mit dem Heli-Hike wirklich cool, da es eine Sache ist, die man vielleicht nur einmal in seinem Leben machen wird. Als wir allerdings von den Preisen gehört hatten, mussten wir erstmal schlucken...500 Dollar pro Person 🙈, dass war schon eine gewaltige Summe und passte leider nicht in unser Budget. Leider waren durch die Wetterbedingungen aber auch fast alle Wanderwege rund um den Gletscher gesperrt, was für uns bedeutete, dass wir die nächsten Tage nicht wirklich viel Programm hatten. Nach der ganzen Action, aber auch nicht so schlimm.

An einem unserer drei Tage war hier zum Glück gutes Wetter gemeldet. An diesem Tag fragten wir in der Rezeption unseres Hostels „Rainforest Retreat“ nach, welche Wanderungen, denn -betretbar- waren. Die Rezeptionistin erklärte uns, dass der 3.2 km lange Walk „Canavan‘s Knob walk“ der einzige offene Wanderweg war, von dem man ein bisschen eine Sicht auf den Gletscher hatte. Allerdings müssten wir uns ein Shuttle holen, da der Beginn auf der anderen Seite des Flusses war und die Brücke, vor ein paar Wochen durch das Gletscherwasser und einen Sturm zusammengebrochen ist und nun eine Alternativbrücke „nur für Autos“ aufgebaut wurde. Also gut...für 4 Dollar machten wir dann den kurzen Walk. Die Aussicht war für neuseeländische Verhältnisse nicht wirklich beeindruckend, die Gegend hier vor allem mit dem Fluss auf jeden Fall ein Besuch wert.

Naja wer weiß schon, vielleicht kommen wir hier ja nochmal her und müssen uns dann keine Gedanken über 500 Dollar für einen Hubschrauberflug machen ⁉️😆🤪

Am nächsten Tag schüttete es 24 Stunden am Stück (die Aussicht kann man auf einem der Bilder erkennen) 🙈🙄 und wir beschäftigten uns mit Essen, Uno und der Planung der nächsten Tage.